Gemeinschaft der Menschen. Ein Skandal jagt momentan den nächsten und verursacht in der Bevölkerung immer wieder neue Vertrauensverluste.

Menschen2Vernichtet sich die Menschheit in lediglich Habachtstellung weiterhin selber? Indem sie sich in öffentlichen Debatten nun vordergründig hauptsächlich auf Themen wie Narrenfreiheit und Meinungsfreiheit konzentriert, anstatt zum Überleben des eigentlichen globalen Desasters geistig endlich einmal auf die nötige Selbstsicherheit, Selbständigkeit, Eigenständigkeit, Autarkie und Verantwortlichkeit jedes Einzelnen umzuschalten? Ein Skandal jagt momentan den nächsten und verursacht in der Bevölkerung immer wieder neuen Vertrauensverlust. Auch Satiriker und Journalisten werden sich nach und nach sicherlich allmählich selber die Frage stellen, gibt es eine Demokratie in Europa, oder hat es nur den Anschein. Die Europäische Union schaut ja genau hin, wenn es um die Frage geht: Ist das alles noch demokratisch, was sich derzeit in Europa abspielt. Mit der Kernfrage, was ist eigentlich Demokratie, was ist das Wesen von Demokratie und was gehört unmittelbar dazu, haben wir uns in unserem Newsletter Nr. 40 bereits im Jahre 2014 beschäftigt. Was hat sich seither geändert?

Können denn Pleiten, Pech und Pannen etwas ändern, wenn es auch bei Konzernen im harten internationalen Konkurrenzkampf um das Überleben geht? Wir erleben doch gerade beim Volkswagenkonzern jetzt alle ziemlich hautnah mit, was passieren kann, wenn namhafte Unternehmen ihre internationalen PR-Aktionen relativ blind streuen, oder sich Unternehmen bis ins Detail sogar vorschreiben lassen, was sie exportieren dürfen, oder aus welchem Land Importe kommen müssen, wenn sich deutsche Unternehmen doch hauptsächlich auf den westlichen Absatzmarkt konzentrieren sollen. Warum wurde USA als Handelspartner von VW bevorzugt, weshalb nicht Asien als Absatzmarkt? Durch die eigene Ignoranz gegenüber möglicherweise sogar besseren Export-Regionen haben sich die Manager von Volkswagen neue Absatzmärkte nun leider selbst versperrt.

Wichtig für Unternehmen ist das Wissen über internationale politische Situationen im Weltwirtschaftskampf um die Vormachtstellung eines jeweiligen Landes. Im Rückblick auf die Historie war das zu keinem Zeitpunkt anders gewesen. Denn andere Länder (China, Russland, Indien) – jeder will Champion sein. Im Newsletter Nr. 64 hatten wir bereits auf gute Zeiten für Unternehmer ganz ausführlich hingewiesen. Welches private Unternehmen wäre denn überhaupt gezwungen, sich ausschließlich an seiner systematischen Selbstauslöschung auch noch aktiv beteiligen zu sollen, die Beeinflussung seiner Handelsfreiheit überhaupt dulden zu müssen? Wäre das Überleben des Unternehmens letztendlich nicht ein viel größerer Gewinn für Top-Manager, wenn sie tatsächlich souverän wären? Warum pochen souveräne deutsche Unternehmer in ihrer unabhängigen Selbständigkeit mit entsprechend selbstsicherer Haltung denn nicht viel intensiver auf politische Unabhängigkeit, wenn unabhängige private Unternehmer doch auf niemanden angewiesen sind, sie auch niemand beeinflussen darf? Denn Einflussnahme auf Handelsgesellschaften wäre ein Verstoß gegen ihre Handelsfreiheit.

Independenz bedeutet = keine Abhängigkeit = Unabhängigkeit. Unabhängigkeit ist eigentlich aus einer Beziehung in der Mathematik zwischen verschiedenen Objekten hergeleitet und besagt, daß zwischen mehreren Objekten keine Relation eines bestimmten Typs besteht, wie beispielsweise in der linearen oder in der algebraischen Unabhängigkeit.

Unabhängigkeit bei Unternehmen / Menschen steht für: Selbständigkeit und Selbstbestimmung = Autonomie die Fähigkeit zu ausschließlicher rechtlicher Selbstbestimmung = Souveränität. Der Gegensatz zur Unabhängigkeit ist jedoch das weite Gebiet der Abhängigkeiten. Das Verhältnis der Abhängigkeit einer Sache von einer anderen im Kleinen wie im Großen bezeichnen unsere Wissenschaftler als Dependenz (Lat. dependere: abhängig sein, Abhängigkeit(sverhältnis)). Philosophisch ist damit ein Bezugsverhältnis gemeint, der Grad einer Wechselwirkung, eine Wechselbeziehung zwischen materiellen und immateriellen Werten in der Weise, daß das eine das andere beeinflusst, oder sich beide sogar wechselseitig bestimmen:

die kategorische Dependenz (Kausalität zwischen Ursache und Wirkung) kennen wir bereits durch Immanuel Kant
die ethische Dependenz ist der Bezug des Menschen zu gesellschaftlichen Normen, also zu moralischen Grundsätzen und Tabus
die religiöse Dependenz ist der Bezug des Menschen auf die göttliche Vorstellung
die logische Dependenz ergibt sich in der Realität aus der Anwendung von Gesetzen
die politische Dependenz bezieht sich auf politische Thesen und Theorien
die ontologische Dependenz ist die realistische Bestimmung einer Sache im Bezug zu einer anderen
die konative oder attributive Dependenz sind alle möglichen Eigenschaften und Merkmale einer Sache im Verhältnis zu einer anderen
die grammatische Dependenz ist die Abhängigkeit zwischen Wortformen
die wechselseitige Dependenz liegt in der Beeinflussung des einen zum anderen und umgekehrt, auch als Interdependenz bezeichnet

Unter „sozialer“ Interdependenz ist zu verstehen, daß alle Menschen in ihrem Dasein aufeinander wechselseitig angewiesen, voneinander abhängig, aufeinander eingestellt sind. Wenn sich in der Haushaltstheorie ökonomische Variable wechselseitig durch Mitläufereffekte beeinflussen, dann entstehen auch in der Wirtschaftstheorie Interdependenzen der verschiedensten Arten, wie: Sachinterdependenzen, Verhaltensinterdependenzen, Ethik der Interdependenz konkurrierende Interdependenzen, wenn optimale Alternativen zweier Personen nicht gleichzeitig realisierbar sind sich fördernde Interdependenzen, wenn die Entscheidung einer Person für die beste eigene Alternative gleichzeitig auch die beste Alternative der anderen Person fördert gepoolte Interdependenzen, wenn mehrere Personen die gleiche begrenzte Ressourcenmenge nutzen. Unter Konterdependenz ist eine gegen den anderen gerichtete Haltung zu verstehen, die in sich gleichzeitig auf einer Abhängigkeit beruht (Beispiel: AKW-Betreiber und AKW-Gegner; Arbeitgeber und Gewerkschaften; Eltern und pubertierende Kinder)

Im Gegensatz dazu ist eine Dependenz eine Abhängigkeit ohne Rückwirkung oder Gegenseitigkeit. Interdependenzen treten in Beziehungen zwischen Menschen in jeder Situation auf, sie existieren in einer Beziehungsform, wenn das Verhalten einer Person das der anderen bedingt und umgekehrt (beispielsweise versucht ein Ehepaar als gemeinsame Aufgabe, gemeinsam durch das Leben zu gehen; alle Abteilungen eines Unternehmens müssen ihre Interdependenzen beachten, um ein kundenorientiertes Produkt erfolgreich anbieten zu können) Paul Watzlawick wurde am 25. Juli 1921 in Villach in Kärnten geboren und starb am 31. März 2007 in Palo Alto. Er war ein österreichisch-amerikanischer Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kommunikation, Psychotherapeut, Soziologe, Philosoph und Buchautor. Seine Arbeiten hatten viel Einfluss auf Familientherapie und allgemeine Psychotherapie.

Zitat Paul Watzlawick: „Jedermann weiß, was es bedeutet, wenn ein Ding von einem anderen abhängt. Wenn aber dieses andere, zweite Ding im selben Maße vom ersten abhängt, so nennt man diese Beziehungsform interdependent.“ In seinem Buch „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ verdeutlicht Paul Watzlawick seine Definition am Beispiel seines Begriffs „Gefangenendilemma“. Er zeigt auf, daß Gefangene, die unter der Kronzeugenregelung ihre Tat gestehen, damit ihre Mitgefangenen belastend überführen, mit geringer Strafe ausgehen, während ungeständige Komplizen eine verschärfte Strafe zu erwarten hätten. Das Dilemma besteht darin, daß jedem isolierten Gefangenen angesichts einer Strafminderung ein Geständnis vorteilhaft erscheint. Folglich werden als dominante Strategie alle isolierten Gefangenen gestehen, wodurch sich alle einer höheren Bestrafung aussetzen, der durch gemeinsames Schweigen jedoch alle hätten ausweichen können.

Paul Watzlawick beschreibt hier eine Situation, in der individuell rationales Verhalten einzelner Gruppenmitglieder zu einem für die Gruppe nicht optimalem Ergebnis führt, wenn ohne strategische Interaktionen nun alle Geständigen einer Bestrafung unterliegen, die nun für alle höher ausfallen wird. Obwohl ein Gleichgewicht vorhanden ist, kann dieses ohne strategische Interaktionen nicht gesellschaftlich optimal sein. Die wirtschaftswissenschaftliche Bedeutung dieser Erkenntnis liegt darin, daß sich das Dilemma auch in zahlreichen wirtschaftlichen Konstellationen bei Unternehmen, Konzernen oder Kartellen wiederfindet, in denen es um Preisniveaustabilität oder um Forschungs- oder Entwicklungs- Kooperationsbeziehungen geht.

Für alle Partner wäre es in einer Forschungs- und Entwicklungskooperation individuell rational, eigene Ergebnisse zurückzuhalten, um gleichzeitig von den Informationen des Partners zu profitieren. Würden aber alle Kooperationspartner so handeln, dann würde dies zu einem Zusammenbruch jeder vorteilhaften Kooperation führen. Das Gefangenendilemma kann institutionell nur dann überwunden werden, wenn die Beteiligten im Interesse der Gruppe insgesamt auf kurzfristige individuelle Vorteile verzichten, damit alle Beteiligten (beispielsweise durch die Gestaltung langfristiger Verträge) dann auch in den Genuss der Kooperationsvorteile gelangen. Menschliche Situationen, die die Struktur des Gefangenendilemmas aufweisen, treten überall dort auf, wo Menschen sich in einem Zustand der Desinformation befinden, die eine gemeinsame Entscheidung treffen müssten, in Isolation und Desinformation aber nicht können, solange ihnen die Möglichkeit zur direkten Kommunikation fehlt. Es gibt zwei Gründe dafür:

Mangel an gegenseitigem Vertrauen physische Unmöglichkeit zu kommunizieren. Im realen Leben reicht das Fehlen eines dieser Faktoren bereits aus, um dieses Dilemma herbeizuführen. Interdependente Entscheidungen haben nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sie auf der Basis einer von allen Partnern geteilten Wirklichkeitsauffassung beruhen, deren minimale Übereinkunft darin besteht, die Wirklichkeit nicht in einer zeitlich-kausalen Weise zu sehen. Kommunikativer Austausch zu Fragen der Zeit ist nur in raum- und zeitbegrenzten Abläufen möglich, denn Interdependenzen zwischen Menschen und Gruppen entstehen schon durch unterschiedliche Verteilung von Macht und Anerkennung. Schon eine gemeinsam und einvernehmlich beschlossene Aufteilung von Aufgaben erzeugt entsprechende Verantwortungsbereiche und bewirkt Dependenz und Interdependenz zwischen diesen Bereichen im Hinblick auf die Gesamtaufgabe.

Es gehört doch ganz einfach zur menschlichen Daseinsweise, daß wir uns immer im Verhältnis zu anderen Menschen befinden. Knud Ejer Løgstrup (1905–1981), dänischer Philosoph, Theologe und Hochschullehrer zufolge sind alle diese Relationen geprägt von Interdependenz, gegenseitiger Abhängigkeit, wenn alle menschlichen Relationen auch das gegenseitige Ausüben von Macht beinhalten. Nach Løgstrups Überzeugung bezieht sich die Sittlichkeit auf die Intuition, nicht auf Vorschriften, weil jeder Mensch ein Gewissen hat, also ein intuitives Gespür für Richtiges und Falsches. Die „obersten Ausdrücke des Lebens“ schließen Gefühle ebenso ein wie die offene Rede, Vertrauen, Mitgefühl, Barmherzigkeit und Liebe. Diese Phänomene sind schon für die eigene Sicherheit wichtig. Denn selbst wenn die Polizei eine Wohnung durchsucht, können die darin lebenden Menschen nicht helfen, aber sie können mit den Polizisten immerhin reden, weil sie intuitiv fühlen, dies tun zu müssen. Moralgesetze sind nur ein Ersatz für die Intuition in Situationen, in denen intuitive Gefühle bei der Umsetzung in Handlungen versagen, wie zum Beispiel die „Goldene Regel“ auch ein Ersatz für Mitgefühl ist.

Die Goldene Regel (lateinisch regula aurea; englisch golden rule) ist der bekannte Grundsatz der praktischen Ethik: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst“, auch sprichwörtlich so bekannt: „Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Schon Konfuzius (551–479 v. Chr.) hatte seinem Schüler auf die Frage, was sittliches Verhalten sei (nach seinen um 200 n. Chr. aufgeschriebenen Analekten A. 12,2) geantwortet: „Begegne den Menschen mit der gleichen Höflichkeit, mit der du einen teuren Gast empfängst. Behandle sie mit der gleichen Achtung, mit der das große Opfer dargebracht wird. Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an. Dann wird es keinen Zorn gegen dich geben – weder im Staat noch in deiner Familie.“ 1785 appellierte Immanuel Kant in seinem Kategorischen Imperativ an die autonome Entscheidungsfreiheit des Einzelnen: „Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

Er verlangte, bei moralischen Entscheidungen von zufälligen Umständen und individuellen Interessen abzusehen. Mit seiner zweiten Formulierung schloss er den Missbrauch anderer Menschen als Mittel für egoistische Zwecke explizit aus: „Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“
Die Regel verlangt als Forderung nach Fairness durch die allgemeingültigen Maßstäbe für ethisches Handeln ein sich Hineinversetzen in die Lage Betroffener als Kriterium für moralisches Handeln in ethischer Eigenverantwortung, sowie mit Selbstkorrektur und Klugheit die Vor- und Nachteile zu erwartender Reaktionen auf das eigene Handeln zu bedenken, aber auch mit Achtung der Menschenwürde die Interessen und Wünsche Anderer als gleichwertig mit den eigenen zu berücksichtigen.

Løgstrup nahm somit die entgegengesetzte Position zu Kant ein, der davon ausging, daß Moralgesetze die einzig wahrhaftige moralische Grundlage für Handlungen sind, und daß natürliche Wünsche niemals moralisch sein können. Die elementare Form von Macht kann die Macht der persönlichen Verhältnisse genannt werden. Auf der grundlegenden Ebene besteht Interdependenz darin, daß wir uns zu anderen Menschen nicht persönlich verhalten können. Wir können nicht mit Mitmenschen kommunizieren, mit ihnen umgehen, ohne uns gleichzeitig auszuliefern. Sich an einen anderen Menschen zu wenden, ihn anzusprechen, schließt doch immer auch die Erwartung ein, von dem anderen ernst genommen zu werden und Antworten zu erhalten. Eine solche Erwartung ist eine Entblößung, eine Selbstauslieferung. Und in der Selbstauslieferung des Einen liegt die Macht des Anderen.

In rund 40 unterschiedlichen Einzelwissenschaften untersuchen unsere Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum die unterschiedlichsten Phänomene in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit auf historische, religiöse, kulturelle, mediale, soziale, geistige, soziologische, philosophische und politische Zusammenhänge. Diese Wissenschaft vom Menschen wird in Europa hauptsächlich als Naturwissenschaft verstanden. Da in allen Gebieten der so genannten Geisteswissenschaften der Mensch im Mittelpunkt steht, entwickelte sich daraus die Wissenschaft vom Menschen => die Anthropologie (altgriechisch á?„??????? (ánthrōpos)  „Mensch“, und –logie: Menschenkunde) nach dem deutschen Philosophen, Arzt und Theologen Magnus Hundt (1449–1519), später mit der einheitlichen Begründung im Sammelbegriff „Geisteswissenschaften“ von Wilhelm Dilthey auf Basis einer philosophischen Lehre über den Sinn und das Verstehen von Lebensäußerungen.

Als deren Methode entwickelte er die Hermeneutik (altgriechisch á?‘?????ύ??? hermÄ“neúein ‚erklären‘, ‚auslegen‘, ‚übersetzen‘, das Verstehen von Texten) und die verstehende Psychologie in wesentlicher Weise weiter. Die Unterscheidung zwischen Erklären und Verstehen geht auf Wilhelm Dilthey zurück. Wilhelm Dilthey (1833-1911) war ein deutscher Theologe, Gymnasiallehrer und Philosoph, der mit seiner Theorie der Geisteswissenschaften in Abgrenzung zu den Naturwissenschaften die Eigengesetzlichkeit des menschlichen Geisteslebens wissenschaftstheoretisch zu verstehen versuchte. Im Anschluss an die Evolutionstheorie von Charles Darwin (1809-1882) betrachtet die naturwissenschaftliche oder physische Anthropologie den Menschen als biologisches Wesen, die also als Lebewesen zu Stoffwechsel, Fortpflanzung usw. fähig sind. In der philosophischen Anthropologie wird der Mensch nicht nur als Objekt untersucht, sondern seine qualitativen Eigenschaften, wie beispielsweise Personalität = passive Eigenschaft von Wesen, die an bestimmten sozialen Interaktionen teilnehmen, als auch die aktive individuelle Selbstorganisation des Menschen (oft verwechselt mit Individualität oder Persönlichkeit)
Entscheidungsfreiheit = Für den Begriff Willensfreiheit gibt es keine allgemein anerkannte Definition. Weder in der Philosophie, noch umgangssprachlich, noch psychologisch, noch juristisch wird der Begriff freier Wille einheitlich definiert.

Selbstbestimmung = Autonomie (altgriechisch ?á??????ί? autonomía‚ Eigengesetzlichkeit‘, Selbstständigkeit‘, aus?á??ÏŒ? autós ‚selbst‘ und ?ÏŒ??? nómos, Gesetz‘) ist der Zustand zur Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, Souveränität, Selbstverwaltung, die Fähigkeit, sich als freies Wesen bewusst zu begreifen und aus dieser Freiheit heraus auch zu handeln, also eine ganz bewusste Entscheidung treffen zu können.
Das Gegenteil zur Autonomie ist die Heteronomie = Fremdgesetzlichkeit bzw. Fremdbestimmtheit, also die Abhängigkeit von fremden Einflüssen bzw. vom Willen anderer. Heteronomie ist aber schon bei Immanuel Kant nicht gleichbedeutend mit uneingeschränkter Fremdbestimmung, die keine Eigenverantwortung mehr kennen würde. Denn Heteronomie kann auch selbst gewählt werden.

Zitate von Karl Theodor Jaspers (1883-1969) – „…das Unheil menschlicher Existenz beginnt damit, wenn das wissenschaftlich Gewusste für das Sein selbst gehalten wird, wenn alles, was nicht wissenschaftlich messbar ist, als nicht existent gilt…“ „…Freiheit ist angewiesen auf die Freiheit aller anderen; daher gelingt die politische Freiheit nicht als sichere Dauer der Zustände – Freiheit ist angewiesen auf Vollendbarkeit des Wahren, Wahrheit aber ist vielfach und in jeder ihrer Gestalten in Bewegung…“ Oder Albert Einsteins bekannte Bemerkung aus einem Gespräch mit Werner Karl Heisenberg: „… es ist unmöglich, nur beobachtbare Größen in eine Theorie aufzunehmen. Es ist vielmehr die Theorie, die entscheidet, was man beobachten kann…“

Werner Karl Heisenberg (1901- 1976) zählte als deutscher Wissenschaftler und 1932 Nobelpreisträger für Physik als Begründer der Quantenmechanik zu den bedeutendsten Physikern des 20. Jahrhunderts. 1959 stellt Heisenberg dann unter anderem selbst fest: „… und wir müssen uns daran erinnern, daß das, was wir beobachten, nicht die Natur selbst ist, sondern Natur, die unserer Art der Fragestellung ausgesetzt ist…Die Wirklichkeit, von der wir sprechen können, ist nie die Wirklichkeit an sich, sondern eine bewusste Wirklichkeit ist in vielen Fällen von uns gestaltete Wirklichkeit…“

Zitat von William Shakespeare in „Romeo und Julia“: „Abhängigkeit ist heiser, wagt nicht, laut zu reden.“
Zitat von Gerhart Hauptmann: „Abhängigkeiten? Ja! Durch Liebe, aber nicht durch Furcht.“
Zitat von Johann Wolfgang von Goethe in „ Maximen und Reflexionen“ „Freiwillige Abhängigkeit ist der schönste Zustand, und wie wäre der möglich ohne Liebe?“

In der Psychologie des Menschen gibt es bis zum heutigen Tage keine Normalitätsdefinition. Was ist der Mensch – ist letztlich eine philosophische oder sogar metaphysische Frage, und da unsere Wissenschaftler diese niemals objektiv beantworten können werden, ist auch jede Definition der Pathologie des Menschen genauso fiktiv. Mehr Informationen erhalten Sie in unseren regionalen Gemeinschaftszentren. Gemeinschaft der Menschen.

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