Der Papst ist gewählt – Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio (76) ist Franziskus der 1.

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Papst Franziskus der 1. (dpa)

Der Vatikan als Schaltzentrale der Macht. Weißer Rauch steigt im Vatikan aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle. Weißer Rauch heißt: Ein neuer Papst wurde gewählt. Habemus papam, Jorge Mario Bergoglio, Jesuit, ein Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien. Argentinien zählt als Wachstumsmarkt der Kirche. Enttäuschend ist, Afrika wurde erneut ausgeklammert, kein Jüngerer kam an die Macht. Vatikan News Konklave Bischofskonferenz Portal LaStampa

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Das bedeutet kein wirklicher Aufbruch, keine Erneuerung der Kirche? Kann er die Aufgabe überhaupt in der Zeitspanne bewältigen? Kann er die notwendigen Maßnahmen ergreifen und die Probleme der Weltkirche aufräumen? Die Kirche ist für die Armen da? Wer ist der Bischof, wer ist das Volk, wer macht die Politik? Viele Fragen bleiben offen und man muss abwarten, wer künftig das programmatische Sagen in der Kirche hat?

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Große Erwartungen an Papst Franziskus. Die historische Wahl erstmals eines Lateinamerikaners zum Papst hat Hoffnungen auf mehr globale Gerechtigkeit und ein friedvolles Miteinander der Religionen geweckt. Der Argentinier hat sich als erstes Kirchenoberhaupt den Papstnamen Franziskus gegeben,  benannt nach dem heiligen Franz von Assisi. Papst Franzikus ist Nachfolger von Benedikt XVI., der am 28 Februar aus Alters- und Gesundheitsgründen zurückgetreten war. Erstmals seit dem Syrer Gregor III. im 8. Jahrhundert stammt ein Papst nicht aus Europa. Nie zuvor war ein Mitglied des Jesuitenordens Papst. Bergoglio ist Jesuit und wird oft als Anwalt der Armen bezeichnet. (dpa)

Trotzdem eine Sensation? Es ist das erste Mal, dass der Papst nicht aus Europa kommt. Bergoglio galt bereits im Konklave 2005 als ein Favorit, unterlag aber Joseph Ratzinger. Er stammt aus dem nach Gläubigenzahlen katholischsten Kontinent der Welt. Noch nie zuvor nannte sich ein Papst Franziskus. Der mittelalterliche Gründer des Armutsordens aus Assisi spielt eine große Rolle in Lateinamerika mit seiner befreiungstheologischen Tradition. Der neue Papst ist somit das religiöse Oberhaupt der römisch-katholischen Weltkirche mit 1,2 Milliarden Gläubigen. Seit dem 12. Jahrhundert spricht die Kirche vom Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Der Papst ist Bischof von Rom und zudem Staatsoberhaupt des Vatikans.

GERMANY – Benedikt XVI. macht den Heiligen Stuhl frei, er datierte den Beginn der Sedisvakanz („leerer Stuhl Petri“) auf den 28. Februar, 20 Uhr. Ein neuer Oberhirte muss her, gewählt wird er vom Konklave: alle Kardinäle sind aufgerufen, im Vatikan zusammenzukommen, um einen aus ihren Reihen zu bestimmen. Wahlberechtigt sind diejenigen, die vor dem Beginn der Sedisvakanz das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das trifft auf 117 Kardinäle zu, allerdings sagte erst ein indonesischer Kardinal aus Krankheitsgründen ab, dann trat der schottische Kardinal Keith O’Brien zurück. Wie bei jeder Wahl gibt es auch beim Konklave Favoriten.

RÜCKBLICK – 11. Februar 2012 – Ein Zeichen Gottes: Am späten Montagnachmittag schlug in den Petersdom ein Blitz ein. Mancher wollte dem Fotografen Alessandro Di Meo zunächst nicht glauben, was da zu sehen war, doch auch der Kollege Filippo Monteforte hielt den Einschlag fest. Ein Zeichen göttlichen Zorns auf Benedikts Rücktritt? FREIWILLIGER RÜCKTRITT? …oder wurde der Pontifex Opfer einer Verschwörung? Das letzte Jahr der Regentschaft Papst Benedikts XVI. – es war für Joseph Ratzinger (85) das bitterste.

MACHTEN IHN VERSCHWÖRUNGEN AM ENDE MÜRBE? Gianluigi Nuzzi (44), der dem italienischen Geheimdienst nahestehende Journalist, veröffentlichte das Buch „Vatileaks“ mit geheimen Dokumenten, die offenbar aus dem Büro des Papstes stammen. Ausgerechnet der Verräter gehörte zur päpstlichen Familie. Es war Benedikts eigener Kammerdiener Paolo Gabriele (46). Privatsekretär Georg Gänswein (56) hatte ihn als Täter überführt. Doch statt wegen Hochverrats wurde Gabriele lediglich wegen Diebstahls angeklagt. Statt einer Haftstrafe wurde der Verräter begnadigt. Der Bericht der dreiköpfigen Kardinalskommission wird weiterhin „sub secreto ponteficio“, amtlich geheim gehalten. Somit ist bis heute nicht bekannt, mit welchen der kistenweise duplizierten Briefe und Berichte der Papst durch Nuzzi oder seine Hinterleute erpressbar war.

Vor einem Jahr wurde der Vortrag des Erzbischofs von Palermo, Kardinal Paolo Romeo, bekannt. Dieser hatte bei einer Rede in China von Grabenkämpfen in der Kurie berichtet, seine Zuhörer mit einem Mordkomplott gegnerischer Kardinäle schockiert. Der Papst sollte, so Romeo, bis spätestens vergangenen November ermordet werden. Papa Bento anuncia renúncia – Pope Benedict XVI to step down – Papst Benedikt tritt zurück. Rücktritt ORIGINAL Ansprache: Rücktritt Papst Benedikt XVI. 11.02.2013 Der Papst-Rücktritt ZDFspezial, 11.02.2013

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