Deutschland und ihre Geschichte – Lügen Presse halt die Fresse – Ein Angriff auf die Pressefreiheit, da ist auch die Politik gefragt.

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(Lausitzer Rundschau)

Die Redakteure der „Lausitzer Rundschau“ in Spremberg berichten seit Jahren über die Aktivitäten der Neonazis in Brandenburg. Die schickten eine klare Botschaft: Sie hängten die Eingeweide eines toten Tieres an die Tür und beschmierten die Scheiben der Redaktion. Die Redakteure wollen trotzdem weitermachen. Spremberg in der Lausitz, das ist ein Sorbenstädtchen mit mittelalterlichem Kern, hübsch restaurierten Häuschen und einer rechtsextremistischen Szene, die nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes besonders aggressiv auftritt. Sie sammelt sich jenseits der NPD in freien Kameradschaften oder im „Widerstand Südbrandenburg“ und ist vernetzt mit Gleichgesinnten in Sachsen. Kaum jemand in Spremberg bezweifelt, dass Mitglieder der Szene auch hinter den Angriffen auf die Zeitung stecken. Zapp WordPress SDZ Zivilcourage Dlf

neonazis2-lokalzeitung-Foto Lausitzer RundschauDie Lausitzer Rundschau ist bekannt dafür, dass sie engagiert über braune Aktivitäten berichtet – was Konsequenzen hat. Die Reporterin Simone Wendler, die schon vor Jahren für ihre Recherchen über eine Schmiergeldaffäre in Cottbus ausgezeichnet wurde, hat publik gemacht, wie Rechtsextremisten Kampfsportvereine in der Lausitz unterwandern und Jugendliche ködern. Ein Cottbuser Boxer wurde daraufhin aus dem Verein geworfen.

Der Spremberger Lokalredakteur René Wappler berichtete über Ausländerhass, der „bei vielen Bürgern tief verankert“ sei. Kürzlich schrieb er auch über 30 Neonazis, die sich vermummt und mit Fackeln versammelt hatten. „Hier in Spremberg scheint sich die Neonaziszene besonders seit Beginn des Jahres wohl zu fühlen“, sagt Wappler, der sicher ist, dass das Blut an der Fassade der Arbeit seiner Redaktion gilt.

„Lügenpresse halt die Fresse“, so skandieren dir Neonazis in einem brandenburgischen Städtchen. Die Verteufelung der freien Presse hat bei den Rechten Tradition, siehe auch hier im Forum. Der Redakteur von echtem Schrot und Korn hält dennoch Linie, wie es auch die Redakteure von der Lausitzer Rundschau tun. Schier physisch bedrängt schreiben sie weiterhin gegen die rechten Umtriebe.

Denn ein Angriff auf die Pressefreiheit, da ist auch die Politik gefragt. Sprembergs Bürgermeister Klaus-Peter Schulze (CDU) nennt die Anschläge eine „Sauerei“. Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke (SPD), verurteilte die Übergriffe als „Signal armseliger Schwäche“. Die Spremberger Landtagsabgeordnete der Linken Birgit Wöllert, sagt, das Problem sei in Spremberg nicht neu. Es zeige sich, dass man sich immer wieder neu mit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und nationalsozialistischem Gedankengut auseinandersetzen müsse. In Staatsgeschäften darf man weder Vorurteile noch Leidenschaften haben, erlaubt ist nur die fürs Gemeinwohl.“ (Der Große Fritz)

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