Die Gigabit Region Stuttgart GmbH hat mit der Deutschen Telekom einen Kooperationsvertrag unterschrieben!
Gigabitprojekt in der Region Stuttgart: Vertrag mit Telekom unterzeichnet. Dieser sieht im Kern den Ausbau von schnellem Internet vor. Zudem wollen die Partner Lücken im Mobilfunknetz schließen und die Region zu einem Piloten für den künftigen Kommunikationsstandard 5G aufbauen. Im Beisein von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und von Innen- und Digitalisierungsminister Thomas Strobl unterzeichnete heute in Fellbach Hans-Jürgen Bahde, Geschäftsführer der Gigabit Region Stuttgart GmbH (GRS), den Kooperationsvertrag mit Dr. Dirk Wössner, Vorstand Telekom Deutschland und Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie Telekom Deutschland. Dieser Vertrag legt die grundsätzlichen Bedingungen der Kooperation fest. Im Fokus des Gigabitprojekts steht der partnerschaftliche Ausbau des ultraschnellen Glasfasernetzes. Bis 2025 sollen zudem 99 Prozent der Bevölkerung Mobilfunk (LTE) nutzen können. Außerdem ist geplant, ein leistungsstarkes 5G-Netz zügig aufzubauen.
Der Vertrag ist in dieser Dimension deutschlandweit einmalig. Weitere Unternehmen sollen die nun entstehende digitale Infrastruktur zu fairen und marktüblichen Konditionen nutzen können. Das Ausbaugebiet umfasst derzeit 174 Kommunen in der Stadt Stuttgart sowie in den fünf benachbarten Landkreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr. In dem Ballungsraum leben rund 2,8 Millionen Menschen. Etwa 140.000 Unternehmen sind dort angesiedelt. Bereits im Juli 2018 hatte die Region Stuttgart mit der Telekom ihre gemeinsamen Ausbauziele bekannt gegeben: Bis zum Jahr 2025 soll allen Unternehmen ein Internetzugang per Glasfaser zur Verfügung stehen. Bis 2030 sollen 90 Prozent der Haushalte davon profitieren. Im selben Zeitraum planen die Telekom und die Kommunen gemeinsame Investitionen in Milliardenhöhe.
„Ein flächendeckendes glasfaserbasiertes und gigabitfähiges Breitbandnetz ist die künftige Lebensader für Innovation, Wirtschaftskraft und Lebensqualität. Deshalb begrüße ich die gemeinsame Initiative der Region Stuttgart und der Deutschen Telekom sehr, den umfassenden Ausbau mit einem ambitionierten, aber notwendigen Zeitplan umzusetzen“, sagte Winfried Kretschmann. GRS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Bahde kommentierte: „Die heutige Unterschrift zeigt: Die Konzeption, mit der Telekommunikationswirtschaft gemeinsam auszubauen, war richtig. Dank eines der größten kooperativen Glasfaserausbauprogramme in Europa erhalten nun die Städte und Gemeinden in der Region Stuttgart einen flächendeckenden Ausbauplan für Glasfaser bis ins Haus – das ist deutschlandweit einmalig.“
Telekom Deutschland-Chef Dr. Dirk Wössner sagte: „Die vielen Gespräche vor Ort haben sich ausgezahlt. Sie münden in einen Vertrag, den wir jetzt mit Leben füllen werden. Wir wollen loslegen! Dabei zählen wir auf die Unterstützung der Bürger und der lokalen Entscheider. Um Deutschland zu digitalisieren, brauchen wir Bedingungen, damit wir schnell bauen können – gemeinsam, pragmatisch, unbürokratisch. Da gibt es noch einiges zu tun.“ „Mit dem Kooperationsvertrag bekommt der Glasfaserausbau in der ganzen Region Stuttgart einen enormen Schub“, kommentierte der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart und Mitglied des GRS-Aufsichtsrats, Thomas Bopp. „Die Gigabit Region Stuttgart wird den Lebens- und Wirtschaftsraum Region Stuttgart noch zukunftsfähiger machen.“
„Für viele Firmen ist schnelles Internet bereits heute ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, dessen Bedeutung noch weiter steigen wird. Der Vertrag mit der Telekom ist deshalb nicht nur ein Meilenstein der Digitalisierung, sondern mehr: ein Meilenstein der Standortentwicklung“, kommentierte Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gigabit Region Stuttgart GmbH (GRS). „Ein effizienter und nachhaltiger Glasfaserausbau in Stuttgart und der Region sichert die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts. Wichtig ist vor allem, unterversorgte Gebiete ans schnelle Internet zu bringen sowie den Anschluss der Industrie, des Gewerbes und von Dienstleistern zu ermöglichen“, sagte Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart und GRS-Aufsichtsratsmitglied.
Auch Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident und Innen- und Digitalisierungsminister Baden-Württembergs, begrüßte die Vereinbarung: „Der flächendeckende Glasfaserausbau in der Region Stuttgart und in ganz Baden-Württemberg gelingt nur im Schulterschluss aller Beteiligten. Das Land investiert massiv in die Breitbandinfrastruktur. Aber ohne die privaten Telekommunikationsunternehmen werden wir das Ziel nicht erreichen. Deshalb begrüße ich Kooperationen zwischen ‚Privat und Staat‘ und wünsche dem Projekt viel Erfolg.“
Zweistufiges Organisationsmodell: Die Partner setzen auf ein zweistufiges Modell. Die GRS koordiniert den gesamten Ausbau in der Region und steuert die Kooperation mit der Deutschen Telekom. Sie entwickelt einheitliche Prozesse und technische Standards. Zudem schließt die GRS Rahmen- und Musterverträge ab und vermittelt bei möglichen Konflikten zwischen Kommunen und Telekom. Die fünf beteiligten Landkreise haben bereits eigene Zweckverbände gegründet. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart bilden die fünf Zweckverbände die GRS. Die Zweckverbände beraten und begleiten die Kreiskommunen beim Ausbau. Sie unterstützen auch bei Förderanträgen. Zudem stellen sie Planungsdaten zur Verfügung. Beispielsweise indem sie ein zentrales Leerrohr-Management aufbauen und pflegen.
Frühzeitiger Ausbau in allen Landkreisen: Die Partner wollen bereits in den ersten Jahren in allen fünf Landkreisen das Netz ausbauen. Wann dies in welcher der insgesamt 174 Kommunen in welchem Umfang geschieht, legt die jährliche Ausbauplanung fest. Die Kooperationspartner definieren diese nach mehreren Gesichtspunkten. Maßgeblich sind beispielsweise die vorhandene Versorgung mit Bandbreite oder die Ausbaukosten. Diese hängen unter anderem von der geografischen Struktur der Kommune ab. Wichtig ist auch, ob bereits Infrastruktur verfügbar ist.
Damit in den Städten und Gemeinden ausgebaut wird, muss sich vorab eine ausreichende Anzahl an Bürgern für einen Glasfaseranschluss entscheiden. Vor dem Ausbau ermittelt die Telekom daher den Bedarf durch die sogenannte Vorvermarktung. So wie derzeit in sechs Städten, in denen rund 25.000 Haushalte Glasfaseranschlüsse bis ins Haus bekommen können: Allmersbach im Tal, Stuttgart-Bad Cannstatt, Bempflingen, Ditzingen-Heimerdingen, Deggingen-Reichenbach im Täle und Weil der Stadt.
Längstes Glasfasernetz: Die Deutsche Telekom betreibt mit über 500.000 Kilometern das längste Glasfasernetz in Deutschland. Jedes Jahr investiert das Bonner Unternehmen mehr als fünf Milliarden Euro in die Infrastruktur Deutschlands. Ab 2021 will die Telekom jedes Jahr zwei Millionen Haushalte direkt ans Glasfasernetz anschließen. Um Deutschland zu digitalisieren, wählt das Unternehmen verstärkt neue Modelle der Zusammenarbeit. So hat die Telekom in den vergangenen Monaten Kooperationen mit dem saarländischen Versorger VSE und dem Wettbewerber Telefonica bekannt gegeben. Zudem will die Telekom gemeinsam mit dem Energieversorger EWE Tel das Unternehmen „Glasfaser Nordwest“ gründen.
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