Endlich ein Land, das es nicht nötig hat, ständig Rabatz zu machen! Ästhetikprofessor Bazon Brock über die Schweiz als Ausnahmenfall, das Glück von Kriegen verschont geblieben zu sein. Sein Schweizer Bankkonto und die Berliner Sesselfurzer, die Preise vergeben!

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Bazon Brock

Willkommen in meinem Basislager, sagt Bazon Brock und bittet in seine Villa in der Nähe von Wuppertal. Zwischen Art-déco-Möbeln und afrikanischen Holzmasken stapeln sich Bücher, darunter viele, die der 77-jährige Deutsche selber verfasst hat. Der emeritierte Ästhetikprofessor arbeitete mit Künstlern wie Friedensreich Hundertwasser, Max Bill und Joseph Beuys. Brock heisst mit Vornamen eigentlich Jürgen. Den Übernahmen Bazon, der im Griechischen sowohl Schwätzer wie auch grosser Redner bedeuten kann, verpasste ihm ein Lehrer. Brocks Leidenschaft gilt dem Denken, dem Reden, der Kunst – und der Schweiz, die er als die Weltavantgarde des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Nächste Woche feiert die Schweiz den Nationalfeiertag – Anlass für ein Gespräch mit Bazon Brock. Sonntagszeitung Brock Bücher wikipedia

BrockBazonHerr Brock, was sagen Ihnen die Buchstaben s, c, h, c?: Das ist mein Ehrendoktortitel, den ich 1992 von der ETH Zürich bekommen habe. Scientiae technicarum honoris causa. Wofür haben Sie den Titel  erhalten? Ich habe fast zehn Jahre an der ETH unterrichtet in den Achtzigerjahren. Wir haben ziemlich viele Design- und Architekturprojekte gemacht.

Sie gelten als grosser Schweiz-Fan. Was finden Sie denn so toll an unserem Land? Die Schweiz steht für das, was ich mit dem Begriff des «verbotenen Ernstfalls» beschreibe. Ich kam 1957 nach Basel, aus einem ziemlich verwüsteten Deutschland und nach vielen Jahren in Lagern und asozialen Verhältnissen. Da ging mir auf, dass die entscheidende Leistung der Schweiz darin bestanden hatte, sich aus den Ernstfallkonflikten des Krieges herauszuhalten. Hat da nicht purer Opportunismus eine Rolle gespielt? Die kleine Schweiz hat ihre Schwäche intelligent genutzt. Wenn die Schweizer wussten, wir können eh nichts bewirken gegen die mächtigen Nachbarn rundherum, dann mussten sie auf andere Weise die Kraft der Ohnmacht, die Kraft der Schwäche entwickeln. Es gibt ja von allen Seiten ununterbrochen Zumutungen des Lebens, die dazu herausfordern, einfach zurückzuschlagen, aufzutrumpfen, den Helden zu markieren. Die Schweizer haben das unterlassen…. weiterlesen

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