Gefallen an Gefälligkeiten – wie Journalisten umgarnt werden!
Nicht nur die Wirtschaftsbosse, Politiker und Frau Westerwelle fliegen mit der Kanzlermaschine zum Kapitaltreffen in die fernen Länder, auch viele Journalisten wissen was gut und teuer ist! Luxuriöse Pressereisen, Testautos oder Kooperationen mit Verlagen – die Liste mit Gefälligkeiten, mit denen Unternehmen und Wirtschaftsverbände Journalisten umgarnen, ist lang. Dies birgt Gefahren für Interessenkonflikte, die zu einseitiger Berichterstattung führen können. Eine neue Studie, die das Netzwerk Rercherche in Kooperation mit Transparency Deutschland, der Otto-Brenner-Stiftung und der TU Dortmund herausgegeben hat, beleuchtet das Zusammenspiel von Journalismus und Unternehmen. Das Ergebnis: Die Grenze zwischen PR und Journalismus wird immer unklarer. Dies gefährdet eine unabhängige Berichterstattung. Lobbycontrol Presserat Report
Beispiel Autolobby: Unbenannt“Als Automobil-Journalist [müsse man] bescheuert sein, sich ein Auto zu kaufen” – so zitiert die Studie den Anwalt von Franz Danner, den ehemaligen PR-Manager von Mazda. Der Fall Mazda gibt einen Einblick in die Lobbyarbeit eines Autokonzerns mit der Zielgruppe Journalisten. Im Auto-Journalismus sei es üblich, immer wieder neue Testwagen zu bestellen. Danner habe die Fahrzeuge teilweise bis zum nächsten Modellwechsel an Journalisten als Testwagen vergeben. Präsentationen von neuen Modellen seien häufig allein die “Fassade für luxuriöse Reisen an reizvolle Orte” gewesen. So habe er beispielsweise Testfahrten in Wien organisiert. Die teilnehmenden Journalisten bekamen gleich die Karten für den Besuch des Wiener Opernballs und einen maßgeschneidertem Frack mit dazu.
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