Medien, Macht, & Meinung! Keine Politik im Elfenbeinturm! Lokal, Regional, International, Trivial! Was ist Boulevard, wie BREIT machen wir den Boulevard? Was ist eine Boulevardisierung? Eine Auseinandersetzung um Macht in der Politik, bei den Medien und bei den Verlegern!

IMG_15071Für Sie wieder mit dabei, beim Journalistentag der dju (ver.di) in Berlin! Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen. (Schriftsteller Max Frisch 1911-91). Guter Journalismus braucht angemessene Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit. Worüber reden wir eigentlich? Frank Werneke, stellvertretender ver.di Vorsitzender, eröffnete den 28. Journalistentag. Wollen die Leser angelogen werden? Das Thema am 29.11.14 war die Yello Press, Boulevard, Regenbogen, Presse, Medien, soziale Medien, Revolverblätter, Klatsch, Personalisierung, Skandalisierung! NEIN, die Leser wollen nicht belogen werden, Leser wollen keine Marktschreienden und nicht mit Schlagzeilen Tod geschlagen werden. Titel wie, „Stopt Putin jetzt“ sind Out. Leser wollen Opfern Namen und Gesicht geben und die Täter benennen. Es müssen kritische Impulse in die Öffentlichkeit gegeben werden, ein negativer, Veränderungsbetonter Journalismus ist ein kollektives Gut. Kritischer Journalismus finden viele gut, solange er selber nicht das Thema ist. Jeder in diesem Land wird immer in einem Zustand gehalten, dass ihn zwingt, arbeiten zu müssen, denn Kommunikation ist eine Drei Faltigkeit, keine Heilige. Man diskutiert viel zu eng über die Zusammenhänge. Systematischer Irrsinn – oder nur Medienlügen? Hält das ZDF seine Zuschauer für Volltrottel?

IMG_14231Klickzensur-Deformationen?: Mehr Personalisierung, mehr soziale Medien, welchen Einfluss hat das auf die Ausbildung der Journalistinnen und Journalisten von morgen? Die Interessen, Absichten, Ziele, verführen, Manipulieren, Unterhaltung, Hollywood, Bollywood ist die heutige Kommunikation. Orientierung, Aufklärung, Publizismus. Themen wie, ein anderer Journalismus oder etwas anderes als Journalismus? Wie reagieren Sendeanstalten und Printmedien auf die neue Öffentlichkeit? Wo gibt es Wechselwirkungen neuer Weichenstellungen in den Medien? Der alltägliche Druck in den Redaktionen. Wie hat sich die Auslandsberichterstattung verändert? Darüber wurde gesprochen und diskutiert. Über 200 Teilnehmer waren in die IG Metall Zentrale nach Berlin gekommen.

IMG_13791Journalismus ist kein Programm: Die Bestform der Bekanntheit ist gleich Prominenz. Die Skandalisierung der Prominenz ist das heutige Tagesgeschäft, die Durchdringung eines Sachverhalts bedeutet: Ich weiss erst was ich gesagt habe, wenn ich höre, was du antwortest. Journalismus hängt von relevanten Themen ab, Selektionsprozesse, der Absender zum Adressaten, Mitteilung teilt ein. Man beklagt die Ignoranz gegenüber den jungen Lesern, an fehlenden Programmen und Informationen. Massenatraktive Informationen, viele Lokalzeitungen leben heute noch von den Todesanzeigen. Politik für junge Leute heißt, warum bekomme ich keine Wohnung, warum muss ich über 10 Stunden für die Schule lernen? Warum habe ich keine Arbeit? Warum kann ich nicht dort studieren, wo ich möchte? Wort Journalisten müssen gestaltend tätig sein, es ist die Evolution des Journalismus. Attacke auf den Mainstream – Deutschland von Sinnen, der IRRE Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer. ISBN 978-3-944872-09-4 (von Akif Pirincci, Andreas Lombard)

WahrheitMedienDie Waffen unseriöser Medien positiv nutzen: Der Journalist ist wie ein Handwerker. Ein Nabelschnur Tsunami, wo unschuldige Bäume gefällt werden. Unterhaltsam berichten, wer nicht gelesen wird, ist eine lächerliche Figur. Die Themen-Ernsthaftigkeit als Fun-Bericht für junge Menschen als neuer Trent zu übermitteln. Mehr Volkssprache statt Fachsimpelei, so wie ein Entertainer, braucht es eine neue Definition des Berufsbildes? Die Boulevard Prinzipien kommen aus der Geschichte, aus dem Jahr 1947, immer Kritik an den herrschenden üben, so wie damals es die Hamburger Morgenpost tat. Wie sollen junge Journalisten heute ein Selbstwertgefühl erhalten, wenn die Verlage sie nur als eine Kostenstelle sehen und kein Gut und Böse mehr kennen? Man muss heute lockerer, flockiger Schreiben und wenn man eine Geschichte nicht rund bekommt, dann sage einfach NEIN. Der Mensch steht im Mittelpunkt? Nein er steht im Weg und die Zusteller sind ohne Mehrwert. Themenfächer sollen vermittelt werden, sie kannibalisieren sogar in den eigenen Reihen.

Die eingeladenen Referenten/innen des Journalistentages waren: Dr. Hans-Jürgen Arlt, Honorarprofessor an der Berliner Universität. Cornelia Haß, Print und Hörfunkjournalistin, Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di. Sascha Langenbach, Chefreporter, Pressesprecher am Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Luten Leinhos ZDF-Auslandsstudio. Jochen Rausch, stellvertretender Hörfunkdirektor des WDR. Rudolf Schröck, Reporter und Redakteur, leserfreundlicher Journalismus sind sein Programm. Dr. Wolfgang Storz, Chefredakteur der Frankfurter Rundschau. Moritz Tschermak, freier Journalist, Zeitmagazin.

IMG_15021Fazit: Das Schlusswort hatte Ulrich Janßen, dju Vorsitzender. Die Würde des Menschen ist in Deutschland antastbar, jeden Tag ein neuer Beweis! Der Bauer sagt zum Misst Dung, deshalb heißt es ja auch Zeitung! Kollegen, weil es um Kohle geht, deshalb sind sie Kollegen? Da müssen Fässer her, deshalb ist er Professor? Ein Käsblättchen wird gerne beim Frisör gelesen, weil jeder weiß das die Inhalte frisiert sind. Und was hat das mit der Gesellschaft zu tun? Wie verändert sich unsere Gesellschaft, wenn alles öffentlich ist, wenn Katzenfilme auf Youtube sich größter Beliebtheit erfreuen, wenn fünft ungefütterte Ziegen mehr Aufmerksamkeit als 1000sende Tote in Syrien haben. In den Zeitungen keine Informationen mehr über die Gemeinderatssitzung erscheinen, sondern mehr PR für die eigene Parteizugehörigkeit gemacht wird. Wie befördert Facebook & Co. die gesellschaftliche Entwicklung? Wenn Tageszeitungen zu Zombie-Blätter, mit einer Redaktion, werden! Einen kabarettistischen Ausblick des fränkischen Wortakrobaten (und Soziologen) Dr. Oliver Tissot, Kabarettist in Nürnberg brachte es bei einer Zusammenfassung des Tages auf den Schluss-Punkt!

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