Oliver Krautscheid lässt Aktionäre sitzen – MOLOGEN AG –
Berliner Biotech-Firma MOLOGEN verschiebt erneut Hauptversammlung und hofft auf positive Studienergebnisse für ihren Wirkstoff LEFITOLIMOD. Als derselbe Wirkstoff schon mal getestet wurde, starben die Probanden schneller als jene, die ein Placebo nahmen. Für die Börse dichtete MOLOGEN damals das Ergebnis in eine Jubelmeldung um. Blackout – wochenlang kein Internet, kein Telefon und viele Beschwerden laufen ins Leere. Das erleben derzeit viele Kunden von O2. Marktcheck zeigt, was hilft!
Zum zweiten Mal in diesem Jahr verschiebt die skandalerprobte Berliner Biotech-Firma MOLOGEN ihre Hauptversammlung. Eine von MOLOGEN-Aktionären erzwungene außerordentliche Hauptversammlung, die am 26.2.2019 hätte stattfinden sollen, wurde zwei Tage vor der Veranstaltung abgesagt. Zahlreiche Aktionäre, die nicht informiert wurden, warteten ratlos im Berliner Hotel Maritim. MOLOGEN schickte nicht mal einen Vertreter, um die Situation zu erklären. Hier geht’s zum → Video mit empörten Aktionären im Hotel Maritim.
In der offiziellen Begründung der jüngsten Terminabsage heißt es, dass man noch auf die Auswertung der Medikamentenstudie IMPALA warten wolle. Zitat: „Die Gesellschaft möchte diese wichtigen Studienergebnisse den Aktionären vorstellen und mit diesen diskutieren.“ Die ordentliche HV findet nun am 29.8.2019 statt. Im Rahmen der Studie IMPALA wurde der MOLOGEN-Wirkstoff Lefitolimod an über500 Darmkrebspatienten in europäischen Krankenhäusern getestet.
Schon öfter machte MOLOGEN dem Kapitalmarkt große Hoffnungen auf einen Forschungsdurchbruch. Zuletzt mit der Medikamentenstudie IMPULSE, in der derselbe Wirkstoff Lefitolimod an Lungenkrebs-Patienten getestet wurde. Als die Ergebnisse vorlagen, verschickte MOLOGEN eine Börsenmitteilung mit dieser Überschrift: „Finale Auswertung der IMPULSE Studie bestätigt Topline-Daten mit positiven Subgruppenergebnissen.“
Bei genauer Betrachtung jedoch belegten die veröffentlichten IMPULSE-Daten, dass ein großer Teil der Lefitolimod-Probanden kürzer überlebte als die Menschen in der Kontrollgruppe, die kein Lefitolimod bekamen. Für alle sichtbar starben die Lefitolimod-Patienten teilweise rund ein halbes Jahr früher als jene, denen kein Wirkstoff aus dem Hause MOLOGEN verabreicht wurde. „Kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Studienarmen“, erläutert ein Text der Präsentation.
Während ihre Probanden starben, kassierte MOLOGEN-Vorständin Mariola Söhngen eine spektakuläre → Erfolgsprämie für ihre Arbeit im Geschäftsjahr 2016. Für welche Leistung genau wurde nicht veröffentlicht. Zwischen 1. Januar 2016 und 1. Januar 2017 stürzte der Börsenkurs der MOLOGEN-Aktie von 4,7 Euro auf 1,5 Euro ab. MOLOGEN, das ist mehr Geldautomat als Krebsforschungsfirma. Dubiose Vorstände und Aufsichtsräte, ihre Berater, Rechtsanwälte und die Krankenhauswirtschaft kassieren ab. In der über 20 Jahre alten Geschichte der Firma hat es noch kein einziger Wirkstoff zur Zulassungsreife gebracht. Der Börsengang von MOLOGEN machte Gründer Burghardt Wittig zum Millionär.
Es war das erste und letzte Mal, dass MOLOGEN Stoff für eine echte Erfolgsstory lieferte. Die erfolglose MOLOGEN-Forschung ist dennoch eine Goldgrube für alle Beteiligten. Weit über 100 europäische Krankenhäuser und Therapiezentren nahmen an der Studie IMPALA teil und probierten Lefitolimod an ihren Darmkrebspatienten aus. Sie dürften dabei prächtig verdient haben.Üblicherweise rekrutieren Kliniken Patienten für solche Tests. 12.000 Euro pro Kopf bringt das einem Krankenhaus im Durchschnitt. Die offizielle Liste jener Kliniken, in denen der IMPALA-Menschenversuch durchgeführt wurde, steht → hier.
Über Mologen: Seit 20 Jahren narrt die Mologen AG den Kapitalmarkt mit irreführenden Erfolgsmeldungen zu ihrer Krebsforschung. Das macht sie für Spekulanten und Börsenhallodris in- und außerhalb der AG interessant. Betrüger → Markus Frick empfahl die Aktie. Auch Aktienhasardeur Florian Homm stieg im großen Stil ein und wieder aus. Seit einigen Jahren hat MOLOGEN-Großaktionär Thorsten Wagner das Sagen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt verdächtigt Wagner des Steuerbetrugs durch Cum-Ex-Geschäfte. Wagner bestreitet jede Schuld. MOLOGEN-Großaktionär und Erotik-Investor Wagner, der das Porno-Imperium Campoint AG mitbegründete, steckt auch hinter der Schuhmarke Sioux. Details → hier. Noch mehr über Thorsten Wagner steht in → diesem langen Artikel.
Wagner steuert MOLOGEN und weitere Unternehmen über den ehemaligen Frankfurter KPMG-Unternehmensberater Oliver Krautscheid, der seit Sommer 2014 den MOLOGEN-Aufsichtsrat leitet und aus dieser Position die Geschicke der Firma lenkt. Seitdem sank der Börsenkurs der MOLOGEN AG um 97%. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erklärte im März 2019 MOLOGEN zum schlimmsten Kapitalvernichter der Deutschen Börse. Hier geht’s zur → Meldung.
Krautscheid verklagt Kritiker und streitet ab, dass er in die AG hineinregiert. Eine schriftlich verfasste Regelung beweist jedoch das Gegenteil. Weil sie Oliver Krautscheids kurszerstörendes Wirken im Aufsichtsrat der MOLOGEN AG nicht mehr ertrugen, boten die Deutsche Balaton AG und Anleger hinter dem Berliner family office von → Kai Drabe ein Kopfgeld von insgesamt 14 Mio. Euro für die Absetzung Krautscheids, der trotz unübersehbarer Verfehlungen von Großaktionär Thorsten Wagner gestützt wird. Die Gesellschaft lehnte ab. Firmenzerstörer Oliver Krautscheid sitzt in Leitungspositionen verschiedener AGs, an denen Thorsten Wagner große Anteile hält: CD Deutsche Eigenheim AG (unter Krautscheid delisted), Fantastic Company AG (unter Krautscheid delisted), EPG AG (unter Krautscheid delisted), Easy Software AG, MOLOGEN AG. Unter Krautscheids Führung bzw. Aufsicht gingen insolvent: SICARA Fashion Accessories SAS (Krautscheid war Président), Ley International Fashion Company AG (Krautscheid war Vorsitzender des Aufsichtsrats). Für die Aktionärsschützer der DSW ist Krautscheid kein Unbekannter. Unter seiner Führung wurde die Schweizer Fantastic Company AG schon zwei Mal zu den schlimmsten Kapitalvernichtern der Deutschen Börse erklärt.Vor seinem verheerenden Einsatz bei Fantastic betreute Krautscheid unter anderem Finanzgeschäfte für die Augsburger Milliardärsfamilie Haindl in deren Serafin Privat Holding in München.
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