Weltwirtschaftliche Börsen- Jahresrückblick 2018 und Ausblick für das Börsenjahr 2019!

Günter Beggel: Wie jedes Jahr möchte ich Euch meine Meinung zum Börsenjahr 2018 schildern und einen kurzen Ausblick auf 2019 geben und zwar wie ich ihn zum größten Teil sehe: Anleger mussten weiterhin in 2018 wie in den Vorjahren hinnehmen, dass ihr Erspartes einer GELDVERNICHTUNG gleich kommt. Auch 2018 war wie das Jahr 2017 ein Jahr der Niedrigzinsen. Immer noch liegt der Leitzins der Europäischen Zentralbank bei 0,00 Prozent und der Zins, zu dem Banken Geld bei der EZB parken können, bei minus 0,4 Prozent. Wer die Zinsentwicklung etwa bei Hypothekenzinsen mit den Tagesgeldzinsen oder Festgeldzinsen vergleicht, stellt sehr schnell fest: Die Zinssätze sind zwar unterschiedlich hoch, die Zinsentwicklung ist aber bei Kredit- und Sparprodukten fast genauso. Grundsätzlich kann man sagen: für Spareinlagen wie Tagesgeld und Festgeld erhalten Verbraucher im Schnitt geringere Zinsen, als sie für Kredite zahlen müssen. Und Ratenkredite sind im Durchschnitt sehr viel teurer als Baukredite.

Die Europäische Zentralbank macht den Geschäftsbanken keine Vorgaben über die Zinssätze, die diese von ihren Kunden verlangen oder ihnen zahlen dürfen. Jedoch legt sie mit den Leitzinsen fest, zu welchen Zinssätzen sie Geld an die Geschäftsbanken verleiht. Die Zinsentscheidungender EZB bestimmen also die allgemeine Zinsentwicklung und damit indirekt auch die Entwicklung der Spar- und Kreditzinsen für Verbraucher: Liegen die Leitzinsen der EZB bei null, so zahlen die Banken in der Mehrheit auch keine Zinsen mehr auf täglich verfügbare Guthaben. Höhere Zinsen erhalten Verbraucher meist nur noch von Banken, die mit Aktionsangeboten neue Kunden gewinnen möchten oder die gerade einehohe Kreditnachfrage bewältigen müssen.

Die Zinsentwicklung der vergangenen Jahre war insgesamt also von Vorteilen für die Kreditnehmer geprägt und nachteilig für die Sparer: Von einer kleinen Unterbrechung im Jahr 2011 abgesehen, hat die EZB die Zinsen in den vergangenen Jahren immer weiter gesenkt. Der wichtigste Leitzins, der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz, liegt seit März 2016 bei 0 Prozent. Der Einlagensatz, zu dem Banken überschüssiges Guthaben bis zum nächsten Geschäftstag im Eurosystem anlegen können, liegt wie bereits erwähnt bei minus 0,4 Prozent. Geschäftsbanken müssen also selbst keine Zinsen mehr für Geld von der Zentralbank zahlen, aber sogar eine Art Verwahrgebühr entrichten, wenn sie selbst Geld bei der EZB anlegen wollen.

Im Frühjahr 2015 begann die EZB massiv Staatsanleihen und Anleihen privater Unternehmen aufzukaufen. Damit folgte die Euro-Notenbank ihrem US-amerikanischen Gegenstück, der Federal Reserve (Fed). Die Fed hatte nach der Finanzkrise 2008/09 ebenfalls die Zinsen sukzessive gesenkt und Anleihen gekauft, um die US-Wirtschaft zu stabilisieren.

Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in den Vereinigten Staaten hat die US-Notenbank ihren geldpolitischen Kurs wieder geändert: Im Oktober 2014 beendete die Fed ihre Käufe von Anleihen und im Dezember 2015 beendete sie die Null-Zins-Phase. Erstmals seit Dezember 2008 erhöhte sie den Zielkorridor für den Leitzins. Er lag nach diesem ersten Zinsschritt bei 0,25 bis 0,5 Prozent. Seitdem hat die Fed den Leitzins in mehreren Schritten sukzessive angezogen. Der Zielkorridor für den Leitzins liegt zurzeit bei 2,50 Prozent.

Für die Zinsentwicklung in der Euro-Zone bedeutet dies mit Sicherheit: Weil die US-Wirtschaft die Zinswende der Notenbank gut verkraftet hat, wird auch die EZB in den kommenden Jahren einen ähnlichen geldpolitischen Kurs einschlagen. Demnach könnte die Notenbank zunächst die Anleihekäufe beenden, bevor sie in mehreren Schritten die Zinsen erhöht. Bei den Anleihekäufen haben die Notenbanker auf ihrer Sitzung am 8. März 2018 bestätigt, dass die EZB im Jahr 2018 (wie bereits 2017) Staats- und Unternehmensanleihen ankaufen wird, allerdings in geringerem Umfang. Seit Januar 2018 kauft die EZB monatlich für 30 Mrd. Euro Anleihen an; bis Dezember 2017 waren es 60 Mrd. pro Monat. Der Anleihekauf sollte auf jeden Fall bis September 2018 weitergehen.

Am 14. Juni 2018 verkündete EZB-Chef Draghi dann, dass die Anleihekäufe erst zum Jahreswechsel 2018/2019 auslaufen sollen. Zahlungen aus fällig werdenden Anleihen wird die EZB allerdings auch nach diesem Zeitpunkt wieder in Anleihen investieren. Als frühesten Zeitpunkt für erste Zinsschritte nannte der EZB-Chef den Sommer 2019. Diesen geldpolitischen Kurs hat die Bank nach den Sitzungen des EZB-Rates vom 26. Juli 2018 und vom 13. September noch einmal bestätigt. Ebenfalls in der Sitzung vom 13. September 2018 hat der EZB-Rat beschlossen, die Anleihekäufe nach dem September 2018 auf einem Umfang von monatlich 15 Mrd. Euro monatlich zu reduzieren. Die Zinsen dürften also bis mindestens zum Sommer 2019 niedrig bleiben. Wie der Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik genau aussehen soll, ließ die EZB offen. Die EZB spricht regelmäßig davon, die Zinsen „so lange wie erforderlich“ auf dem niedrigen Niveau zu belassen. Durch die Niedrigzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) sind den Bundesbürgern seit 2008 Einnahmen in Höhe ca. 500 Milliarden Euro entgangen. Insgesamt wuchs das Geldvermögen der Deutschen jedoch weiterhin. Laut Zahlen der Bundesbank von 4,4 Billionen Euro in 2010 auf ca. 6,2 Billionen Euro, Ende 2018.

Von verschiedenen Banken werden trotz allem als „Lockangebote“ für Tagesgeld im Durchschnitt bis zu 0,6% p.a. – 1,0% Prozent geboten – zu wenig (je nach Anlagezeit und Betrags Höhe), um die Kerninflation 2018 zwischen 1,9% auszugleichen. Selbst langfristige Festgelder erreichen z.B. bei einem Jahr Festlegungszeit nicht den derzeitigen Inflationsausgleich. In den USA liegt der Zinssatz FED derzeit bei 2,50% In Großbritannien bei 0,75% und in Japan bei unverändert 0,10%. Russland 7,25%. Da sich mit einer Änderung des Leitzines auch die Differenz zu dem Zins anderer Länder verändert, die Zinsschere also größer oder kleiner wird, werden auch die jeweiligen Landeswährungen beeinflusst. Zinsniveauänderungen haben damit auch einen Einfluss auf In- und Export zwischen den Ländern. Banken verlangen daher z.B. in Bayern immer noch Negativzinsen auf bestimmte Einlagenhöhen im Durchschnitt von 0,4% zwischen 250.000,– bis 1 Mio. Euro. Zum Glück leiden nicht alle Verbraucher unter den Niedrigzinsen. Wer sich derzeit verschulden muss, der kann sich über sehr niedrige Kreditzinsen freuen. Häuslebauer konnten ihre Immobilie in den vergangenen Jahren so billig finanzieren wie noch nie. Allerdings haben rasant steigende Rohstoff- und Immobilienpreise diesen Vorteil schnell zunichte gemacht.

Rohstoffe: Meiner Meinung nach ist jetzt der richtige Zeitpunkt wieder in Rohstoffe einzusteigen. Denn in den kommenden Jahren erwarte ich eine starke zyklische Erholung der Rohstoffpreise, und zwar nicht nur bei Gold und Silber, sondern auch bei Industriemetallen, Energie und landwirtschaftlichen Produkten. Die Gründe dafür sind rasch zusammengefasst: Zunächst einmal sind Rohstoffe derzeit relativ wie auch absolut betrachtet äußerst günstig. Das bedeutet auch, dass die Produzenten Rohstoffe zu Preisen verkaufen, die zum Teil unter den Herstellungskosten liegen.

Dazu kommt, dass Unsicherheiten von Seiten der Geopolitik drohen. Sollten die derzeitigen Konflikte zwischen Nordkorea und den USA oder im Nahen Osten eskalieren, würde dies die Rohstoffpreise nach oben schießen lassen. Das Gleiche gilt bei Agrarprodukten, sollten die Wetterbedingungen zu stärkeren Ernteausfällen und damit zu Knappheit führen. Zwar könnten die Preise auch noch weiter fallen. Wahrscheinlicher ist aber, dass die expansive Geldpolitik der Notenbanken irgendwann auch die Rohstoffpreise erreicht und diese nach oben schiebt.

Und schließlich kommt noch etwas dazu was man beachten sollte: Da viele Produzenten heute nahe oder unter dem Marktpreis produzieren, würden bei einem weiteren Verfall wohl immer mehr Hersteller aus dem Markt ausscheiden. Damit würde die Knappheit zunehmen und der Preis wieder steigen. Ferner haben viele Produzenten auf Grund der gesunkenen Preise ihre Investitionen zum Beispiel in neue Minen in den vergangenen Jahren zurückgefahren. Und da neue Produktionsstätten nicht von heute auf morgen hochgefahren werden können, würde bei einer anziehenden Nachfrage das Angebot kaum mithalten können. Die Nachrichtenlage im Ölmarkt gibt nicht viel her. Lediglich der amerikanische Branchenverband API meldete einen überraschend starken Aufbau der Rohöllager um 6,9 Millionen Barrel und der Benzinlager um 3,7 Millionen Barrel. Der Markt hatte eher mit einer Reduzierung der Bestände gerechnet.

Die Meldung war jedoch schnell verdaut, denn vermutlich erklären Schwankungen bei den Importen oder Exporten die Veränderungen. Das Jahresende ist immer auch die Zeit der Prognosen: Die Banken veröffentlichen jetzt ihre Ölpreisprognosen für 2019. Im Durchschnitt rechnen sie mit einem Ölpreis von 70 Dollar je Barrel, was etwa ein Drittel über dem heutigen Preis von knapp 54 Dollar liegt und nur minimal unter dem bisherigen Jahresdurchschnittspreis von 2018.

Die einzelnen Schätzungen liegen weit auseinander. Dreh- und Angelpunkt der Analysen ist stets die Frage, ob die OPEC und Russland ihre Förderung ausreichend stark kürzen werden, um die steigenden Schieferölmengen aus den USA zu kompensieren. Die Nachfrageseite ist weniger interessant, denn sie soll auch 2019 relativ stark ausfallen. Die Halbwertszeit dieser Prognosen ist sehr kurz. Fast alle Rohstoffexperten lagen im Jahr 2018 weit daneben.

DEVISEN: Wieder etwas auf die Beine kommen könnte im neuen Jahr der Euro, nachdem er 2018 noch gegenüber dem US-Dollar abgewertet hat. Unter langfristigen Bewertungskriterien ist die Gemeinschaftswährung mittlerweile billig. Insgesamt rechnet man mit einem ruhigeren Währungsverlauf. Angesichts der Wachstumsperspektiven in den Schwellenländern sieht man vor allem außerhalb der Hauptwährungen Chancen bei Fremdwährungsanlagen.

Immobilien: Der deutsche Immobilienmarkt boomt weiterhin und die Mieten steigen besonders in den Ballungsgebieten exorbitant. Auf dem Land wie in den Städten. Dies wurde auch in meinen vorhergehenden Prognosen voraus gesagt.

Wohnen in den Metropolen ist daher Luxus: Rang Stadt Wohnkostenanteil an der Kaufkraft je Haushalt in % Miete in €/qm Kaufpreis in €/qm

1   Freiburg im Breisgau 29,3 9,92 3037
2   München 27,1 12,98 4316
3   Regensburg 23,2 8,36 2743
4   Heidelberg 23,1 9,54 2517
5   Würzburg 22,5 8,11 2216
6   Frankfurt am Main 22,5 10,43 2797
7   Hamburg 21,9 9,28 2810
8   Trier 21,9 7,58 1883
9   Stuttgart 21,5 10,04 2787
10 Berlin 21,4 7,73 2058

Mit einer merklichen Abkühlung der Bau-, Kauf- und der Mietpreise ist daher auch in 2019 nicht zu rechnen. Die zehnjährige Bundesanleihe verzinst sich derzeit mit 0,2470%. Wo also will der Verbraucher sonst sein Geld anlegen, wenn ihm Aktien zu volatil sind? Der Run auf Sicherheiten, insbesondere auf Immobilien werde sich daher weiter verstärken, anstatt abrupt zu enden. Weiterhin rechne ich daher aufgrund der hohen Nachfrage und entsprechender Einstiegspreise mit einem Rückgang der Mietrenditen. Abschließend meine ich, dass die Immobilienmärkte neben den Börsengewinnern vorübergehend tatsächlich als „relativer Gewinner“ dastehen könnten, so wie in den letzten Jahren es der Fall war. Doch dies sehe ich nur als eine vorübergehende Phase an. Wenn in den kommenden Jahren die Zinsen wieder moderat zu steigen beginnen, dann dürften die „Aufräumarbeiten“ umso größer ausfallen.

Hier eine interessante Aufstellung wie sich die Immobilienpreise und Nettoeinkommen international entwickelten und wie sich die Haushalte in den einzelnen Ländern überhaupt Immobilien noch leisten konnten:

Rang Staat Entw. der ImmoPreise Entw. der Nettoeinkommen nom. Veränderung der Erschwinglickeit

1   Australien 424,70 % 217,80 % -48,72 % 2018
2   Belgien 263,37 194,86 % -26,01 % 2018
3   Dänemark 267,74 % 228,80 -14,54 % 2018
4   Deutschland 122,52 % 207,53 % 69,39 % 2018
  Finnland 295,44 % 231,10 % -21,78 % 2018
6   Frankreich 248,33 % 195,37 % -21,33 % 2018
7   Großbritannien 379,17 % 216,64 % -42,86 % 2018
8   Irland 375,07 % 251,51 % -32,94 % 2018
9   Israel 265,98 % 190,94 % -28,21 % 2018
10 Italien 147,73 % 167,79 %  13,58 % 2018
11 Japan 53,46 % 182,72 % 241,79 % 2018
12 Kanada 329,05 % 191,38 % -41,84 % 2018
13 Luxemburg 335,32 % 172,40 % -48,59 % 2018
14 Neuseeland 382,49 % 222,95 % -41,71 % 2018
15 Niederlande 247,31 % 215,19 % -12,99 % 2018
16 Norwegen 378,47 % 261,37 % -30,94 % 2018
17 Schweden 386,75 % 217,14 % -43,86 % 2018
18 Schweiz 145,60 % 210,44 % 44,53 % 2018
19 Spanien 219,99 % 213,76 % -2,83 % 2018
20 Südafrika 686,70 % 187,32 % -72,72 % 2018
21 Südkorea 182,99 % 253,25 % 38,39 % 2018
22 USA 202,04 % 204,22 % 1,08 % 2018
23 Welt 171,94 % 216,07 % 25,67 % 2018

Börse 2018 und Ausblick auf 2019: Sind die fetten Jahre an den Börsen vorbei? Das fragen sich so manche Experten. Fest steht, dass wir in eine Phase der Abkühlung getreten sind. In vielen Ländern der Welt fallen die Aktienkurse. Nur in den einzelnen Regionen wie den USA, Japan oder Indien halten sich die Indizes einigermaßen stabil. Aber auch in den USA scheinen die Aktien langsam zu kippen. Zwar sind die Aktienkurse keine realwirtschaftlichen Daten, wie z.B. das Wirtschaftswachstum, die Inflation oder die Arbeitslosenquote, aber sie sind dennoch ein Vorlaufindikator für die Realwirtschaft. Die Münchner Experten senkten ihre Wachstumsprognosen für das kommende Jahr auf 1,1 Prozent. Im Herbst waren es noch 1,9 Prozent. Schuld daran seien die Schwäche der Autoindustrie, sowie die Unsicherheiten durch Handelskonflikte und der Brexit.

Auch andere Länder und Regionen haben bereits ihre Wachstumsprognosen für 2019 und 2020 reduziert. So hat die OECD für 2019 ihre weltweite Wachstumsprognose auf 3,5% gesenkt. Für die USA rechnet sie noch mit 2,3%, für 2020 nur noch mit 2,1%. Dies ist für das Land zu wenig, denn die Steuern wurden massiv gesenkt. Wenn die US-Wirtschaft daher nicht entsprechend stark zulegt, dann wird es schwierig den Haushalt zu finanzieren. Zudem sind die Schulden mit 108,2% vom Bruttoinlandsprodukt auch auf einem sehr hohen Stand, wobei noch keine rückläufige Entwicklung erkennbar ist. Die Arbeitslosenquote in den USA beträgt derzeit 3,7%. Würde sich der Aufschwung weiter fortsetzen, käme es zu einem Arbeitskräftemangel, was wiederum die Wirtschaftskraft reduziert.

Viele Wissenschaftler in den USA warnen und prangern die derzeitige Wirtschafspolitik an. Hauptgrund sind zunehmende Handelsbarrieren und Zölle, die auch die USA selbst treffen. Die Folge sind steigende Produktpreise, weil die Herstellung vieler Produkte in den USA statt im Ausland sehr viel teurer ist. Die Produktionskosten steigen, wodurch Firmen mit Entlassungen beginnen, um die Kosten wieder zu senken. Zudem bremsen steigende Zölle den Handel und somit die Wirtschaft. Was den Dax anbelangt, so haben die Pessimisten diesmal die Oberhand, denn er hat zum 31.12.2018 ca. 18% zum Vorjahr eingebüßt. 2019 scheint angesichts des Brexits und der weiter schwelenden Handelskonflikte nicht viel besser zu werden. Auch die Anleihekäufe der EZB laufen aus, wie schon beschrieben, was in der Vergangenheit die Aktienkäufe befeuerte.

Dem Mini Zins und Null Zins steht eine steigende Inflation gegenüber. Angeheizt von volatilen Energiepreisen lag die Inflationsrate 2018 bei 2,3%. Die Spritpreise stiegen im Durchschnitt um 15%. Man merkt daher, dass es dieses Mal viele Indikatoren gibt, die einen zukünftigen Abschwung wahrscheinlich machen. Aber was man immer wieder von der Börse lernen kann, ist, dass alles ganz anders kommen kann. So könnte es z.B. auch einfach nur eine schwächere Wachstumsphase sein, die Kurse an den Weltbörsen fallen nur leicht, die Zinsen steigen nicht exorbitant weiter, die Zölle sinken, statt steigen usw.

Der deutschen Wirtschaft geht es gut. Allerdings gibt es Anzeichen, dass sich der Aufschwung verlangsamt. Auf die Autozulieferer, den Handel und Ostdeutschland kommt nach Einschätzung der Wirtschafsauskunftei Bürgel im kommenden Jahr eine Pleitewelle zu. Die Hochkonjunktur und die andauernde Niedrigzinspolitik überdecken, dass viele Firmen seit langem ohne ein wettbewerbsfähiges Geschäftsmodell unterwegs sind. Laut Wirtschaftsauskunftei Bürgel starten daher bundesweit 305.000 Unternehmen mit finanziellen Problemen ins Jahr 2019, was ein erhöhtes Insolvenzrisiko bedeutet. Besonders groß ist das Problem in Sachsen-Anhalt und Sachsen, wo jeweils fast 12 Prozent aller Betriebe als gefährdet eingestuft werden.

In Bayern und Baden-Württemberg sind es laut Bürgel-Studie nur 6,4 bis 7 Prozent der Unternehmen. Der Wandel zur Elektromobilität mache viele Komponenten, auf die Autozulieferer spezialisiert sind überflüssig. Gleichzeitig fehlen oft die über Jahrzehnte gewachsenen Familienbetriebe, die schwächere Phasen besser kompensieren können. Größere Unsicherheit sehe ich weiterhin von großen geopolitischen Konflikten, insbesondere im Nahen Osten! Trotz aller derzeit negativen kursierenden Nachrichten sollte man keine Angst vor Misserfolgen haben, je früher man mit Aktienkäufen anfängt, desto besser. Chancen sollte man immer nutzen und man sollte an der Börse sich selbst Grenzen setzen und seinen eigenen Kompetenzbereich nicht überschreiten.

Die richtige Aktienwahl ist nicht einfach, aber es kann langfristig äußerst lohnend sein, wenn man auf die richtigen Unternehmen setzt bzw. sich

an Ihnen beteiligt, das habe ich in meinen jährlichen Prognosen immer wieder publiziert. Immer in traditionelle, gewinnstarke Unternehmen

investieren und an ihnen langfristig festhalten, dann kann nichts schief gehen. Für den Dax sehe ich für 2019 kaum noch größere Kurssteigerungen eher das Gegenteil. Für den Dow Jones bei ausgewählten Technologie- und Rohstoffwerten nach wie vor Kursgewinne. Immerhin erleben wir seit 2009 einen Wirtschaftsaufschwung, was statistisch schon einer sehr langen Phase entspricht. Meistens dauerte er nach 1945 nur etwa fünf Jahre.

Einen auf uns zukommenden „Börsencrash“ sehe ich für 2019 nicht. Dagegen sprechen die prognostizierten Wachstumsraten in den einzelnen Ländern und das lt. OECD weltwirtschaftliche Wachstum von immerhin 3,5%. Viel hängt im kommenden Jahr 2019 auch weiterhin von der Gewinnentwicklung der weltweit führenden Unternehmen ab. (Günter Beggel, Wirtschaftsjournalist&Unternehmer!Diese Aussagen spiegeln bis auf wenige Ausnahmen meine persönliche Meinung dar und stellen daher keine Gewähr dar.)

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