Justiz Schlagzeilen aus Sachsen! Justizminister Gemkow verlangt Rechenschaft aus Zwickau!

Werdau/Zwickau/Dresden: Durch das Überkleben eines Rechtskraftvermerkes beim Amtsgericht Zwickau wurde ihr „nicht wiedergutzumachender Schaden“ angerichtet (WSZ berichtete). Jetzt hatte Claudia Friedrich aus Werdau ein persönliches Treffen mit Justizminister Sebastian Gemkow im Justizministerium in Dresden. Das Gespräch wird Folgen für die Arbeit der Staatsanwaltschaft in Zwickau haben. Die verkauften Roben? Pressefreiheit! Das Arbeits-Buch zur Interviewserie „Glaube nichts und prüfe selbst“ ist HIER erhältlich!

Dem Termin an dem Donnerstag waren unzählige Verfahren, Klagen, Gegenklagen und Strafanzeigen vorausgegangen. Seit 2012 kämpft die Werdauerin um die Aufklärung einer inzwischen offiziell als solche anerkannten Urkundenfälschung, die innerhalb des Amtsgerichts Zwickau passiert ist. Von einer „unbekannten Person“ innerhalb des Gerichts wurde ein Rechtskraftvermerk überklebt, der das Leben von Claudia Friedrich von einem Tag auf den anderen auf den Kopf stellte. Die Folgen hat sie bis heute zu tragen.

Bisher blieben alle Aufklärungsbemühungen ergebnislos. Zahlreiche Rechtsanwälte versuchten sich an dem Fall, legten jedoch jedes Mal ihr Mandat nieder, sobald sie die Akte eingesehen hatten. Staatsanwälte verweigerten es, in dieser Sache weiter zu ermitteln. „Wohl aus Furcht, sie könnten einen ihrer Kollegen ans Messer liefern“, wie die Geschädigte vermutet. Allein ein Richter am Verwaltungsgericht in Chemnitz erkannte die Tragweite des Falls und stellte in seinem Protokoll die offensichtlichen Ungereimtheiten in den Akten fest. (Foto vor dem Gebäude mit Claudia Friedrich)

Als Ministerpräsident Michael Kretzschmer im Februar mit seinem Kabinett zu einem „Sachsengespräch“ in die Zwickauer „Neue Welt“ kam, fasste Claudia Friedrich sich ein Herz und sprach den ebenfalls anwesenden Justizminister Sebastian Gemkow auf ihr Problem hin an. Dieser versprach ihr, sie baldmöglichst zu Hause in Werdau aufzusuchen. Aus terminlichen Gründen fand dieses Treffen nun bei ihm im Ministerium in Dresden statt.

Über 90 Minuten hörte der Minister aufmerksam den Ausführungen von Claudia Friedrich zu, ohne ein Wort zu erwidern. Seine Mimik verriet jedoch zuweilen, dass es ihm nicht leicht viel, den umfangreichen Ausführungen zu folgen. Lediglich sein persönlicher Referent, Dr. Marc Lehr, ein ehemaliger Rechtsanwalt und Richter, stellte ab und an eine Zwischenfrage und machte sich Notizen. Am Ende war klar: das geht so nicht weiter! Zwar darf ein Justizminister nicht in die Unabhängigkeit der Richter eingreifen, ist jedoch der Staatsanwaltschaft weisungsberechtigt. Und von dieser verlangt Sebastian Gemkow jetzt Bericht. Wenn Claudia Friedrich darauf vertrauen kann, dann wird ihr Fall neu aufgerollt und diesmal hoffentlich richtig aufgeklärt. Quelle: ZPA/Olaf Thalwitzer

Weiterführende Links zum Thema: Zwickauer Justizskandal: Jetzt kümmert sich der Minister persönlich Korruption – verhindern Zwickauer Staatsanwälte juristische Aufklärung? Amtsgericht Zwickau: „Richter, Staats- und Rechtsanwälte sind sich einig“.

Diesen Artikel bewerten
5 von 5 Sternen bei 2 Stimme(n).
Weitere Artikel aus der Kategorie

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

Verwendung von Cookies: Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Ok Mehr Informationen

Cookies